Studium in Frankfurt, Prag und Jerusalem. Danach drei Jahre in zwei Kinderkliniken im Rheinland gearbeitet. Ein kurzer Abstecher nach Hamburg für die tropenmedizinische Grundausbildung. Und jetzt Tadschikistan. Kurze kalte Winter und lange, heiße Sommer. Hohe Berge und eine ebenso große Herausforderung: eine der höchsten Raten an multiresistenter Tuberkulose weltweit.
Die Behandlung multiresistenter Tuberkulose (MDR-TB) bei Kindern mit all den Herausforderungen, die das mit sich bringt. In Tadschikistan – einem der ärmsten Länder der ehemaligen Sowjetunion, mit der höchsten Tuberkulose-Rate in Europa – haben Armut und ein unterfinanziertes Gesundheitssystem dazu geführt, dass Menschen mit medikamentenresistenten Formen der Tuberkulose systematisch vernachlässigt werden. Bis Ärzte ohne Grenzen das neue Programm einrichtete, wurde kein einziges Kind in Tadschikistan gegen MDR-TB behandelt.
Die definitive Diagnose ist oft schwierig bis unmöglich. Ärzte ohne Grenzen hat daher die Tuberkulose-Kinderklinik in Duschanbe mit einer Isolierstation für infektiöse Patienten und einem Labor für moderne Tuberkulose-Diagnostik ausgestattet. Im Krankenhaus von Machiton, in der Nähe der Hauptstadt Duschanbe, wurde ebenfalls eineneue Station eröffnet – für nicht infektiöse Patienten. Dort werden die Kinder unter Einbeziehung ihrer Familien behandelt. Die Behandlung ist langwierig, kompliziert und voller Nebenwirkungen. Eine ausgeprägte Stigmatisierung verhindert leider viel zu oft, dass die Eltern mit ihren Kindern rechtzeitig medizinische Hilfe suchen.